JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA

19. - 21. September 2011 • Bundesfinale in Berlin

Mittwoch - Endrunde

 

Erneut bei strahlendem Sonnenschein ging es heute um 09.00 Uhr bei den Jungen bzw. 09.40 Uhr bei den Mädchen in den Halbfinalspielen um die Wurst. Bevor die Endspielgegner feststanden, mussten alle 8 Teams die nunmehr 30 Minuten Spielzeit überstehen. Fast allen Teams war deutlich anzumerken, dass nach den 6 Vorrundenspielen der vergangenen zwei Tage die Beine deutlich schwerer wurden. Im deutlichen Vorteil waren daher die Teams, die über eine starke Bank verfügten und durchwechseln konnten. Dies erklärt vielleicht auch die Tatsache, dass häufig in der 2. Halbzeit die unterlegenen Mannschaften einfach leistungsmäßig abbauten. 

Dies trifft auf alle Fälle auf das Jungen-Halbfinale Gymnasium Oberalster Hamburg gegen die gastgebende Mannschaft der Wilma-Rudolph-Oberschule aus Berlin zu. Der Endstand von 5:2 (3:1) für die Hamburger spiegelt nicht ganz das Kräfteverhältnis wieder. Eigentlich hätte das Ergebnis noch deutlicher ausfallen können, doch die Berliner hatten in ihrem Torwart den besten Spieler in ihrer Mannschaft, der eine höhere Niederlage zu verhindern wusste. In der Vorrunde hatten die Berliner noch mit 3:2 die Nase vorne gehabt. Den Hamburger spielte allerdings auch in die Karten, dass ein starker Berliner Spieler nach zwei gelben Karten ausgerechnet für das Halbfinale gesperrt war.

Im anderen Halbfinale sah es lange Zeit nach einem Sieg für das Hans-Sachs-Gymnasium aus Nürnberg gegen das Karolinen-Gymnasium aus Frankenthal. Nach 10 Minuten stand es 3:0 für die Nürnberger, die zumindest in der 1. Halbzeit viel präsenter waren und auch zu Recht so deutlich in Führung lagen. Wie so oft war aber das 1:3 aus Frankenthaler Sicht in der 1. Minute der 2. Spielhälfte der Weckruf für eine Aufholjagd, die mit einem sensationellen argentinischen Rückhandtor vom halblinken Schusskreisrand in der vorletzten Spielminute gekrönt wurde.

 

Revanche für die Halbfinal-Niederlage der bayrischen Jungen nahmen dafür die Mädchen vom Karolinen-Gymnasium aus Rosenheim. Rosenheim, Namensvetter der pfälzischen Jungenmannschaft und Titelverteidiger aus Bayern, führte ebenfalls kurz nach der Pause mit 3:0 gegen das Gymnasium Mainz-Gonsenheim und schaffte auch noch das 4:0, ehe die Mainzerinnen durch 2 Tore in den letzten fünf Minuten noch etwas Spannung ins Spiel bringen konnten. Während den Mainzerinnen die ersten und letzten fünf Minuten des Spiel gehörten, war Rosenheim über weite Strecken des Spieles einfach die abgeklärtere und effektivere Mannschaft. Nach den Halbfinalspielen der Jungen und Mädchen stand es somit 1:1 im Vergleich der beiden Bundesländer, die es auch als einzigste schafften, sich mit ihren zwei Teams für das Halbfinale zu qualifizieren.

 

Im anderen Mädchen-Halbfinale zwischen der Luisenschule aus Mühlheim an der Ruhr und der Karl-Rehbein-Schule aus Hanau sah es zunächst auch nach einem knappen Sieg der Favoritinnen aus Nordrhein-Westfalen aus. Das 1:0 aus der 5. Spielminute besaß bis zur vorletzten Spielminute Gültigkeit, ehe die nie aufsteckenden Mädchen aus Hessen durch das 1:1 nach einem Konter für ihre aggressive Spielweise belohnt wurden. Im anschließenden Siebenmeterschießen konnten sie diesen psychologischen Vorteil allerdings nicht für sich nützen. Die Mühlheimer Torhüterin konnte alle drei Versuche der Gegnerinnen parieren, während ihre Mitspielerinnen trafen und somit schon nach den ersten drei Schützinnen der Sieg feststand.

 

Somit lautet die Paarung für das Mädchenfinale Rosenheim gegen Mühlheim und bei den Jungen stehen sich Frankenthal und Hamburg gegenüber. Wie bereits gestern geschildert, trafen beide Jungen-Mannschaften bereits in der Zwischenrunde aufeinander; mal sehen, ob die Hamburger heute den Spieß umdrehen können. Für die im Halbfinale unterlegen Mannschaften aus Mainz, Hanau, Berlin und Nürnberg geht es in den Spielen davor um Platz 3 noch um die Bronzemedaille.

 

Im Spiel um Platz 3 der Jungen triumphierte schließlich die Mannschaft aus Nürnberg mit 5:3 über die Berliner Truppe, die es nach einer 2:0 Führung nicht schaffte, den Vorsprung weiter auszubauen. Bereits zur Halbzeitpause konnten die Bayern mit 3:4 das Spiel drehen und in der 2. Spielhälfte fiel nur noch das entscheidende 5:3 aus Sicht der Bayern.

 

Dramatischer ging es bei den Mädchen zu. Bereits wie im Halbfinale gelang der Hanauer Mannschaft erst in der vorletzten Spielminute der 1:1-Ausgleich und dadurch konnte sich das Team ins Siebenmeter-schießen retten. Scheinbar konnten die Hessinnen aus der Halbfinalniederlage gegen die Mühlheinerinnen die richtigen Schlüsse ziehen, denn nun saßen die ersten 3 Siebenmeter und auch die Torhüterin konnte die ersten beiden Schüsse der Mainzerinnen parieren. Nachdem auch die vierte Hanauer Spielerin traf, kannte der Jubel danach keine Grenzen, während es auf der anderen Seite galt, die Tränen der Enttäuschung zu trocknen. Ein sicherlich nur kleiner Trost für die Mainzerinnen ist der Umstand, sich nach Platz fünf vom Vorjahr nun um einen Platz verbessert zu haben.

 

Im Finale der Mädchen gab es am 4:0-Triumph der Mühlheimerinnen nichts zu rütteln, die den unterlegenen Rosenheimerinnen im Spiel keine Chance ließen und somit die erfolgreiche Nachfolge ihrer Jungenmannschaft vom Vorjahr antreten konnten und somit auch die Rosenheimerinnen als amtierenden Bundessieger ablösten.

 

Spannender ging es da schon bei den Jungen zu. Nach dem knappen 4:3 aus der Zwischenrunde konnte sich im Finale erneut die Mannschaft aus Frankenthal gegen das Team aus Hamburg durchsetzen. Nach der ausgeglichenen 1. Halbzeit und Halbzeitstand 1:1, konnte sich auch in der 2. Spielhälfte kein Team absetzen und so mussten die Frankenthaler bis zur vorletzten Spielminute warten, ehe durch einen Kurze Ecken-Nachschuss der Siegtreffer gelang. Als dann quasi mit dem Schlusspfiff die letzte Hamburger Strafecke erfolgreich abgewehrt werden konnte, durften sich die Frankenthaler über den ersten Rheinland-Pfälzischen Bundessieg seit rund 15 Jahren freuen.

 

Die Siegerehrung mit allen beteiligten Mannschaften wurde dann vom Präsidenten des Deutschen Hockey Bundes, Herrn Stephan Abel, und den Nationalspielerinnen Julia Karwatzky und Natascha Keller durchgeführt.

 

 
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